ich bemühe mich so sehr, menschen zu verstehen, die anderer meinung sind als ich. aber auch mein verstehen hat seine grenzen. heute morgen erst wurde mir das ganz deutlich – als ich zum 32-millionsten Mal (gefühlt) hören musste, dass länder, bundesländer und einzelne politiker*innen nicht bereit sind, menschen auf der flucht aufzunehmen. und die gründe sind fürchterlich einfach – und fordern nur ganz wenig denkvermögen. #erstens: wir leben hier in deutschland – oder genauer gesagt in baden-württemberg in einem teil der welt, in dem sich das leben sicher und recht wohlständig anfühlt. das gilt verglichen mit den zuständen in syrien oder vielen ländern im südlichen afrika auch für die größte anzahl der anderen europäischen länder. nur einmal angenommen, dass aus irgendeinem grund (ein krieg, explodierte atomkraftwerke, eine naturkatastrophe o.ä.) unsere mitteleuropäische heimat unbewohnbar wird und wir mit sack und pack (oder eher ohne das alles) flüchten müssen, dann will ich mal die freude in unseren gesichtern sehen, wenn andere länder es uns gleich tun und sagen: ihr seid ja weder politisch noch sonst irgendwie verfolgt, ihr seid illegale migranten, ihr kommt hier nicht rein. das ist vielleicht im moment nicht das wahrscheinlichste, aber – ganz ehrlich – undenkbar ist es nicht. #zweitens: wer hat eigentlich ein recht auf das land, in dem er geboren ist – wo er doch gar nichts dazu beigetragen hat, sondern es einfach eine gegebene voraussetzung der geburt ist. kindern bringt man bei zu teilen. die erwachsenen hauen denen, die auch einen kleinen teil vom wohlstand abhaben wollen, um überleben zu können, die türe vor der nase zu – oder im schlimmsten fall die schädel ein (so ganz nebenbei, in dem sie sie in dem meer ertrinken lassen, an dem sie sich im sommer im urlaub die bäuche bräunen lassen). diese zwei dinge verstehe ich einfach nicht.
ich kann es nicht verstehen
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