es ist schon lange dunkel. die nacht breitet sich aus. immer weniger autos kommen die straße entlang. und es zieht mich hinaus. noch einmal die strasse entlang gehen bis zum ortsende. dann weiter auf dem weg, der zum wald führt, die wiese hinauf. immer mehr eins werden mit der dunkelheit. nur noch beschienen vom mond. die bilder in den sternen suchend. vom bekannten ausgehen und von dort aus den versuch starten, ein neues bild zu finden. doch ohne neues wissen findet sich kein neues bild. dann eben zurück zum großen wagen. und zurück zu den einsamen schritten, weiter richtung wald. ich gehe weiter. wie eine dunkle wand steht er da. und ich weiß, ich werde angst bekommen, sobald ich die wand durchschreite. dabei habe ich keine wirkliche ahnung von den dingen, die mir im wald zustoßen könnten. ich habe nur meine einbildungen, die sich ausbreiten, so wie der wald, der sich nun um mich schließt. einsame schritte in der dunkelheit. doch welche dunkelheit die gefährlichere ist, weiß ich nicht – die umschließende oder die verschließende. ich sehe die sterne nicht mehr. dabei kenne ich nicht mal ihre namen. und kenne nur so wenige bilder, nur wenig orientierung können sie mir geben. und doch suche ich sie, suche den großen wagen. und obwohl so wenig orientierung zu finden ist, suche ich den weg aus den dunkelheiten heraus. zurück dorthin, wo meine konturen schärfer werden und ich den himmel wieder sehe. schon der nachthimmel würde doch reichen. und das ferne geräusch der wenigen wagen, deren fahrer ein ziel haben. wenigstens raus aus dem wald. aber wird die nacht vor dem spaziergangang ein ende haben, oder wird es umgekehrt sein? … gute nacht allerseits!
Archiv der Kategorie: Nachdenkliches
autofahren
… das könnte ich immer. der straße weiter folgen – immer weiter. manchmal, nachts, da möchte ich einfach weiterfahren. immer weiter, bis dorthin, wo das land aufhört, dorthin, wo der ozean beginnt und der sturm die wellen gegen die kaimauern wirft. dort ist der ort der freiheit – mein ort der freiheit. und mit jedem kilometer dorthin spürst du dieses gefühl größer werden, bis es dich ganz durchflutet. mehr noch, bis es durch alle poren nach außen dringt. auf der hafenmauer schlägt dir die gischt ins gesicht. und du spürst sie, die freiheit. diesen moment musst du genießen, so lange er währt. wahrscheinlich wird es nicht lange sein. nicht lange, verglichen mit der fahrt zum ort der freiheit. hierin liegt ihr geheimnis … du spürst sie, lebst darin und genießt sie. und doch währt sie nur bis zu dem zeitpunkt, an dem die kleider durchnässt sind, du vor kälte zitterst und du dich fragst, wo der nächste angenehm warme ort ist. und nun? wieder einsteigen, autofahren, zurück dorthin, wo dich ein warmes zimmer und deine vertraute teekanne erwatet? oder die straße aufgeben und das meer wählen … du musst dich entscheiden. kannst du den festen boden verlassen? ausprobieren, ob das wasser trägt? wenn ja, dann wird deine freiheit einen ganz neuen horizont erfahren. wenn nein, dann bleibt dir nur noch zu schwimmen … bis dir die kraft ausgeht. ich wünsche dir eine gute nacht.
nicht zu machen
tage, an denen es nicht funktioniert, du nicht funktionierst. eigentlich meine ich mich. es funktioniert nicht, ein lächeln auf das gesicht zu zaubern. die meisten tage des lebens über klappt es. heute nicht. hätte ich eine terrasse mit meerblick, ich säße den ganzen tag dort und würde hinausblicken … aufs meer. suchende blicke die darauf hoffen, etwas zu finden im endlosen blau. ich höre ein lied aus vergangener zeit, melancholisch, gefüllt mit bildern und gefühlen, die plötzlich wieder wirklichkeit werden. ein weg … voller abzweigungen, die du nicht genommen, voller wegweiser, die du missachtet, andere, die du beachtet hast. wohin nur hat dich dieser weg gebracht? die schlimmsten fragen der lebensgeschichte lauten wohl: „was wäre geworden wenn … ?“, und „warum könnte nicht … ?“
fragen, die du besser nicht stellst, niemandem stellst. und für den fall, dass du glücklich sein oder bleiben willst, auch nicht dir selbst. immer und immer wieder kannst du dich im kreis drehen. du kommst keinen schritt weiter, und die pfade werden immer ausgetretener. sind es pfade auf dünnem eis, dann wird eines tages der einbruch nicht ausbleiben. und wer wird dann da sein, um dich zu retten? dies ist nicht der moment der hoffnung. also lass es und mach weiter, so wie bisher auch. auf dünnem eis. das glück ist weder zu kaufen noch zu machen. es entspringt der seele, die eine heimat gefunden hat. oder zumindest weiß, wo sie sie finden wird. wenn es soweit ist, dann weine tränen des glücks. bis dahin: verstecke, was nicht sein darf dort, wo du es auch selbst nicht wiederfindest … bis du eines tages vergessen hast, dass überhaupt etwas zu verbergen war. beschwer dich nicht. niemand hat dir vor dem leben versprochen, es würde leicht. nein, beschwer dich nicht. verbirg auch die tränen deines schmerzes. denn was ist dein leid gegen die not der wirklich leidenden. derer, die nicht um das leben, sondern das überleben kämpfen. manchmal bleiben die abende mutlos … und der suchende blick findet nichts. zurück bleibt tiefes endloses blau.
schon spät …
… ist es geworden. ich weiß. eigentlich schon wieder früh. aber morgen ist es ja immer erst, wenn man geschlafen hat oder die sonne aufgegangen ist. solches muss schon differenziert betrachtet werden. aber statt ins bett zu gehen fröne ich noch dem tl (trollinger mit lemberger … in vino veritas … im wein liegt wahrheit [aber ganz tief verborgen … wie ich anzumerken verpflichtet bin]) und dem icq („i seek you“). suchbewegung allerorten! aber was finde ich beim suchen tatsächlich? die erkenntnis, dass mein leben sich in diesen dingen zentral widerspiegelt. nicht umsonst erkenne ich mein lebenmotto in psalm 63,2 … manchmal wird man durch tl weit gesprächiger – schreibsamer, als man sonst sich zu sein traut. gelobt sei die fastenzeit, die einen wieder auf den boden der … tatsachen (?) zurück bringt. gute nacht allerseits!
csi
es ist gut, dass es menschen gibt, denen nichts verborgen bleibt. ja, das ist gut. sie suchen spuren und finden auch welche. immer! das ist sehr wichtig. deshalb wichtig, weil es unterhaltung schafft. und dem standard fernsehschauer (wie ich auch einer bin) überkommt die sicherheit, dass das verbrechen immer spuren hinterlässt, die gewiefte crime scene investigators auch finden. alles wird aufgeklärt. abgesehen davon liebe ich gary sinise … na ja, wir wollen es mal nicht übertreiben. aber so auf gut amerikanisch kann ich es jetzt mal stehen lassen. csi, das ist klasse. aber das wirklich tolle daran ist, dass es nur der opener zu diesem genialen abend ist, der insgesamt den namen csicriminalintentcrossingjordan trägt. jetzt schaue ich zu und später werde ich mich todmüde fragen, ob es das wert war. das interessante ist, dass ich jetzt schon weiß, dass es das nicht wert gewesen sein wird. aber genau das ist es: das problem zu unterscheiden, was kurz und nett und was insgesamt gut ist. was mich stutzig macht ist, dass ich doch ein aufgeklärter und vernünftiger mensch bin … und trotzdem jetzt nicht ins bett gehe … gute nacht allerseits!
seltener samstagabend
es ist eben der beruf, der es mit sich bringt – gekoppelt mit meiner selbstgewählten arbeitseinteilung (s.u.), dass ich mir selten überlegen muss, was ich an einem gewöhnlichen samstagabend tue. um so wertvoller ist es, solch einen abend unerwartet genießen zu können. ich sitze nur da, schreibe und spüre, wie so vieles mich prägt, mich zu dem macht, was ich bin. mehr als das, mich zu jemandem machen wird, von dem ich nur wenig weiß, besser: wissen kann. jetzt – in diesem moment – fühle und weiß ich, wer ich bin. doch mit allem was geschieht, mir geschieht, bin ich schon im nächsten moment ein anderer, wenngleich trotzdem ich selbst. aus all dem, was bisher so war im leben, und aus all dem, was ich von mir kenne, frage ich mich aber: will ich noch der sein? wäre es nicht gut, dinge zu ändern, die scheinbar so fest stehen und deshalb auch manchem im weg stehen? seltsam, dass solche gedanken manchmal ihren anfang nehmen, während ich einen alten schinken wie „highlander“ ansehe (teil 2 und 3 habe ich mir selbst verboten) und mir selbst nicht klar ist, an welchem punkt der gedanke entsprang. es geht nicht um unsterblichkeit, sondern darum, so zu leben, wie es wirklich gut ist und geichzeitig, wie ich es wirklich will. sollte dies einmal in einklang geraten, es wäre die ruhe der seele (nehme ich an). von dieser ruhe bin ich ein volles universum weit entfernt. in dieser weite suche ich noch immer meinen platz im sturm vor der ruhe. ein freund sagte zu mir: „weltschmerz“. und ich glaubte, weltschmerz wäre was für (post)adoleszente sturmunddrängler … sei es, was es ist – auf jeden fall teil dessen, was mich umtreibt, morgens wachliegen und abends mit mühe einschlafen lässt. gedanken eben … die furcht vor dem und die hoffnung auf das, was kommen wird. eines tages werden wir sehen und erkennen … bis dahin kämpfen und vielleicht lernen, was gnade ist. ein samstagabend, auf seine art wertvoll, würde ich sagen. gute nacht allerseits.
mal anders
reden, kein großes geheimnis, reden ist so etwas wie eine lebensader. die information dabei ist eine sache, eine wichtige sache. sie fließt von a nach b und von b nach a. sucht sich ihren weg, verändert sich, wird verschulzundthunt, missverstanden, gerade gerückt, manchmal erklärt, neu gesehen, gehört … reden, so viel mehr geschieht eben. und vor allem wächst in uns so viel mehr als unser eigenes wissen. es enststeht gemeinsames, neues … und die, die nicht mitreden verstehen nicht was geschieht, erleben nicht das neue, das geschieht. werden nicht, sondern bleiben … gute nacht allerseits!
graue tage
so ein blick aus dem fenster kann schon bildend sein: der fluß lehrt mich die langsame geduldig- und stetigkeit, die bäume das feststehen im sturm, die bunten blätter des herbstes die vergänglichkeit, die weinberge den lieblichen genuß vergorener fruchtextrakte… nur schade, dass hinter mir noch eine fertig-volle spülmaschine steht, die küche aufgeräumt werden muss (und was – zum geier – macht der staub unter dem schreibtisch)… das normale leben… so ist es eben!