autofahren

… das könnte ich immer. der straße weiter folgen – immer weiter. manchmal, nachts, da möchte ich einfach weiterfahren. immer weiter, bis dorthin, wo das land aufhört, dorthin, wo der ozean beginnt und der sturm die wellen gegen die kaimauern wirft. dort ist der ort der freiheit – mein ort der freiheit. und mit jedem kilometer dorthin spürst du dieses gefühl größer werden, bis es dich ganz durchflutet. mehr noch, bis es durch alle poren nach außen dringt. auf der hafenmauer schlägt dir die gischt ins gesicht. und du spürst sie, die freiheit. diesen moment musst du genießen, so lange er währt. wahrscheinlich wird es nicht lange sein. nicht lange, verglichen mit der fahrt zum ort der freiheit. hierin liegt ihr geheimnis … du spürst sie, lebst darin und genießt sie. und doch währt sie nur bis zu dem zeitpunkt, an dem die kleider durchnässt sind, du vor kälte zitterst und du dich fragst, wo der nächste angenehm warme ort ist. und nun? wieder einsteigen, autofahren, zurück dorthin, wo dich ein warmes zimmer und deine vertraute teekanne erwatet? oder die straße aufgeben und das meer wählen … du musst dich entscheiden. kannst du den festen boden verlassen? ausprobieren, ob das wasser trägt? wenn ja, dann wird deine freiheit einen ganz neuen horizont erfahren. wenn nein, dann bleibt dir nur noch zu schwimmen … bis dir die kraft ausgeht. ich wünsche dir eine gute nacht.

nicht zu machen

tage, an denen es nicht funktioniert, du nicht funktionierst. eigentlich meine ich mich. es funktioniert nicht, ein lächeln auf das gesicht zu zaubern. die meisten tage des lebens über klappt es. heute nicht. hätte ich eine terrasse mit meerblick, ich säße den ganzen tag dort und würde hinausblicken … aufs meer. suchende blicke die darauf hoffen, etwas zu finden im endlosen blau. ich höre ein lied aus vergangener zeit, melancholisch, gefüllt mit bildern und gefühlen, die plötzlich wieder wirklichkeit werden. ein weg … voller abzweigungen, die du nicht genommen, voller wegweiser, die du missachtet, andere, die du beachtet hast. wohin nur hat dich dieser weg gebracht? die schlimmsten fragen der lebensgeschichte lauten wohl: „was wäre geworden wenn … ?“, und „warum könnte nicht … ?“
fragen, die du besser nicht stellst, niemandem stellst. und für den fall, dass du glücklich sein oder bleiben willst, auch nicht dir selbst. immer und immer wieder kannst du dich im kreis drehen. du kommst keinen schritt weiter, und die pfade werden immer ausgetretener. sind es pfade auf dünnem eis, dann wird eines tages der einbruch nicht ausbleiben. und wer wird dann da sein, um dich zu retten? dies ist nicht der moment der hoffnung. also lass es und mach weiter, so wie bisher auch. auf dünnem eis. das glück ist weder zu kaufen noch zu machen. es entspringt der seele, die eine heimat gefunden hat. oder zumindest weiß, wo sie sie finden wird. wenn es soweit ist, dann weine tränen des glücks. bis dahin: verstecke, was nicht sein darf dort, wo du es auch selbst nicht wiederfindest … bis du eines tages vergessen hast, dass überhaupt etwas zu verbergen war. beschwer dich nicht. niemand hat dir vor dem leben versprochen, es würde leicht. nein, beschwer dich nicht. verbirg auch die tränen deines schmerzes. denn was ist dein leid gegen die not der wirklich leidenden. derer, die nicht um das leben, sondern das überleben kämpfen. manchmal bleiben die abende mutlos … und der suchende blick findet nichts. zurück bleibt tiefes endloses blau.

schon spät …

… ist es geworden. ich weiß. eigentlich schon wieder früh. aber morgen ist es ja immer erst, wenn man geschlafen hat oder die sonne aufgegangen ist. solches muss schon differenziert betrachtet werden. aber statt ins bett zu gehen fröne ich noch dem tl (trollinger mit lemberger … in vino veritas … im wein liegt wahrheit [aber ganz tief verborgen … wie ich anzumerken verpflichtet bin]) und dem icq („i seek you“). suchbewegung allerorten! aber was finde ich beim suchen tatsächlich? die erkenntnis, dass mein leben sich in diesen dingen zentral widerspiegelt. nicht umsonst erkenne ich mein lebenmotto in psalm 63,2 … manchmal wird man durch tl weit gesprächiger – schreibsamer, als man sonst sich zu sein traut. gelobt sei die fastenzeit, die einen wieder auf den boden der … tatsachen (?) zurück bringt. gute nacht allerseits!

müde reime

es ist nacht, ganz schrecklich spät
ach wenn ich nur ins bett gehn tät
es hält mich was hier am pc
sorgt morgen für das schädelweh

ich würd so gern den schalter drücken
muss nochmal schnell das glas mir pflücken
niemand holt mich von hier weg
allein, ich schreib hier ohne zweck

und sinn, wie üblich, meinen blog
das hirn sich manniglich verbog
im erstellen dieser zeilen
bei denen sie hier noch verweilen

lahm ist er, der nächtlich reim
nur aufgeblasen im tamiz-wein
kein mensch sich letztlich interessiert
für das was nach halb zwei passiert

noch nicht mal ich, das macht mich traurig
das radio tönt schrecklich schaurig
aus dem äther voller worte
wer’s hört wünscht sich ne sahnetorte

dem sprecher ins gesicht zu drücken
zu füllen seine wissenslücken
die sach verliert nun ihren reiz.
wünsch gute nacht euch … allerseits!

csi

es ist gut, dass es menschen gibt, denen nichts verborgen bleibt. ja, das ist gut. sie suchen spuren und finden auch welche. immer! das ist sehr wichtig. deshalb wichtig, weil es unterhaltung schafft. und dem standard fernsehschauer (wie ich auch einer bin) überkommt die sicherheit, dass das verbrechen immer spuren hinterlässt, die gewiefte crime scene investigators auch finden. alles wird aufgeklärt. abgesehen davon liebe ich gary sinise … na ja, wir wollen es mal nicht übertreiben. aber so auf gut amerikanisch kann ich es jetzt mal stehen lassen. csi, das ist klasse. aber das wirklich tolle daran ist, dass es nur der opener zu diesem genialen abend ist, der insgesamt den namen csicriminalintentcrossingjordan trägt. jetzt schaue ich zu und später werde ich mich todmüde fragen, ob es das wert war. das interessante ist, dass ich jetzt schon weiß, dass es das nicht wert gewesen sein wird. aber genau das ist es: das problem zu unterscheiden, was kurz und nett und was insgesamt gut ist. was mich stutzig macht ist, dass ich doch ein aufgeklärter und vernünftiger mensch bin … und trotzdem jetzt nicht ins bett gehe … gute nacht allerseits!

schwitzräume, die zweite

jetzt, da es schon mal raus ist, kann ich auch gleich eins nachlegen: denn, ich bin einer erneuten sinnkrise anheim gefallen, die die grundfesten des erwähnten paralleluniversums zu erschüttern vermag (subjektiv zumindest). ein freund und ich ergattern beim eintritt in die saunalandschaft unvermittelt und unerwartet einen aufguß (harzige fichte zur vollen stunde). wir sitzen und schwitzen, es ist herrlich, wie das wasser rinnt und du fühlst, dass sich eine leichte schwere, ein immer wärmer werdender druck einstellt, bei finnischen 90 grad. und der aufgießer gibt alles: zwei eimer voll duftenden wassers, drei packungen durchwedler für alle und eine (etwas sadistisch anmutende) aufforderung, noch eine minute nachzuschwitzen. das schaffen natürlich nur die härtesten der harten. die anderen fliehen die dampfige hitze, raus in die kälte, die dusche, das tauchbecken, den liegestuhl. wer kann schon sagen, welches der schönste moment ist? die wohlige hitze, der erlösende schritt aus der tür, der kälteschock, die spürbare reduktion der herzfrequenz, die schwere ruhe des liegens? wer kann es sagen? die aufgießenden, die auserwählten des saunabetriebs, sie sind doch die eigentlichen könige und königinnen im lande der wellness. und die holzbankschwitzer blicken zu ihnen auf, mögen sie auch noch so weit hinten oben sitzen. nun aber: da geschieht es doch vorgestern, beim allerletzten aufguss, dass der uns vertraute aufgießer des tages (nennen wir ihn ray-moon) den eimer weiterreicht an einen anderen (vermutlich einen unteraufgießer) … und sich selbst – die hierarchie völlig mißachtend – einordnet in die reihe der schweißgetriebenen. es traf mich wie ein schock. alles, was ich bisher über die größe, unnahbarkeit und berufungsgewissheit der aufgießenden dachte, verflüchtigte sich im nebel der desorientierung und ließ mich völlig verwirrt zurück. noch immer weiß ich nicht, wie ich damit umgehen soll. aber mittlerweile habe ich eine hoffnung: vermutlich will der könig im kreise seiner untertanen erforschen, wie er aufgüsse noch schlimmer machen kann, um seine macht auszubauen! ja, so muss es sein. aber ich werde ihn im auge behalten … von meinem platz links oben … und hoffen, dass wenigstens die sauna-gesetze gültig bleiben. wo kämen wir denn hin, wenn auch noch die schwitzenden selbst zu gießen und zu wedeln anfangen? wenn der frauenanteil über 50% stiege? … die welt käme aus den fugen! beachtet das, ihr aufgießenden! vielleicht sollte ich mich bei gelegenheit mal als ratgeber bewerben, damit sie wissen, was sie tun.

mein bekenntnis

ich bin mir ganz sicher, dass sich viele meiner freunde schon länger fragen, was eigentlich mit mir los ist. ich habe all das nun schon so lange mit mir herum getragen. und heute komme ich nicht mehr um die wahrheit herum. ich muss mich dazu bekennen, auch wenn ich sehr viele damit vor den kopf stoßen werde. ich weiß nicht, wer sich nach diesen zeilen von mir abwenden wird. aber die wahren freundschaften bewähren sich erst in der krise, das weiß ich. und so bin ich gespannt, was die zukunft, was die menschen meiner zukunft (so es nach diesen zeilen noch welche geben mag) mit sich bringen werden. manchmal frage ich mich, wie ich all das so lange geheim halten, so lange diese drückende schwere ertragen konnte. konnte ich das? muss wohl, denn bis heute ging es. bis heute … aber nun nicht mehr. reif ist die zeit nicht, nein. für so etwas, so ein bekenntnis, gibt es keine reife zeit. immer ist es zur unzeit. ich spüre, wie ich zu zerreißen drohe. doch vermutlich ist es nur der übergang vom einen schmerz, dem unsäglichen druck, der die seele unter sich zerreibt, zum anderen, dem, der alles entzwei zu reißen vermag. meine brüder sind trügerisch wie ein bach, wie wasserläufe, die verrinnen; trüb sind sie vom eis, wenn über ihnen der schnee schmilzt. zur zeit der hitze versiegen sie; wenn es heiß wird, verdunsten sie in ihrem bett. (hiob 6,15-17) damit bin ich mittendrin … kann nicht mehr anders als zu bekennen: ich bin ein saunagänger. ja, das bin ich. und nun schon seit herbst 2005, als brüder mich verführten und ich mich verführen ließ. zuvor fielen meine hüllen zum zweck der schweißbedingten entschlackungszeremonie nur in engstem kreise der lieben. doch in jenem herbst, da wagte ich mich hinein in den kreis der hüllenlos heiß-kalten wellness-jünger … und -jüngerinnen. und niemals zuvor war mir klar, wie sehr die sauna-welt ein eigenes paralleluniversum ist … und wie die nachfolgerinnen und nachfolger des kelo, der apfelblüten, der eis-minze, gar des medizinischen aufgusses, wahre pilger zur erlösung sind. wie sie sitzen, wenn der messias oder die weibliche auserwählte die kelle im eimer kreisen lässt und das duftende nass auf dem altar der wohlgefühlschaffenden schweisstreibung zu die sinne vernebelndem dampf werden lässt. wie sie anbetend die arme heben, um die heiße luft tief in die lungen aufzunehmen, die mittels kunstvoll geschwungenem handtuch ihnen entgegengeschmettert wird. oh, ihr abtrünnigen, der kalten welt entschwundenen …! und ich, ja ich bekenne: auch ich bin einer von ihnen. einer, der erkannt hat, dass die wahre äußere schöpfung des menschen nicht bei mtv und auf dem catwalk zu finden ist, sondern allein in der nackten begegnung mit der hüllenlosigkeit der normalen saunistinnen und saunisten. na gut, auch normalität passt sich gewissen gegebenheiten an. aber im universum, das den finischen-block-gesetzen gehorcht (die ja überall gut zu lesen sind, nachdem man die richtige – nämlich die eigene – brille im praktischen brillenaufbewahrungsfach mit schweißvernebelten blick zu finden vermochte) ist pure körperlichkeit an sich normal. die schönheit liegt im auge des betrachters … und nirgends hat’s ein betrachter schwerer, als in der sauna … denn: zwischengeschlechtlichen blicken haftet immer der hauch des zu-lange-genauer-hinschauens an. kein universum ist ohne sünde. also blickt mann am besten nicht zu sehr, was mannchmal recht schwer ist. und das ist das problem. ja, das zwingt mich zum bekenntnis (mea culpa …). ich bin sauna-gänger! und ich werde es wohl bleiben. auch dann noch, wenn die brüder verronnen sind … werde ich dann alleine sitzen, mit all den schwestern, auf ewig meine blicke an mich haltend? über das ewige leben muss ich wohl doch noch einmal nachdenken … gute nacht allerseits!

seltener samstagabend

es ist eben der beruf, der es mit sich bringt – gekoppelt mit meiner selbstgewählten arbeitseinteilung (s.u.), dass ich mir selten überlegen muss, was ich an einem gewöhnlichen samstagabend tue. um so wertvoller ist es, solch einen abend unerwartet genießen zu können. ich sitze nur da, schreibe und spüre, wie so vieles mich prägt, mich zu dem macht, was ich bin. mehr als das, mich zu jemandem machen wird, von dem ich nur wenig weiß, besser: wissen kann. jetzt – in diesem moment – fühle und weiß ich, wer ich bin. doch mit allem was geschieht, mir geschieht, bin ich schon im nächsten moment ein anderer, wenngleich trotzdem ich selbst. aus all dem, was bisher so war im leben, und aus all dem, was ich von mir kenne, frage ich mich aber: will ich noch der sein? wäre es nicht gut, dinge zu ändern, die scheinbar so fest stehen und deshalb auch manchem im weg stehen? seltsam, dass solche gedanken manchmal ihren anfang nehmen, während ich einen alten schinken wie „highlander“ ansehe (teil 2 und 3 habe ich mir selbst verboten) und mir selbst nicht klar ist, an welchem punkt der gedanke entsprang. es geht nicht um unsterblichkeit, sondern darum, so zu leben, wie es wirklich gut ist und geichzeitig, wie ich es wirklich will. sollte dies einmal in einklang geraten, es wäre die ruhe der seele (nehme ich an). von dieser ruhe bin ich ein volles universum weit entfernt. in dieser weite suche ich noch immer meinen platz im sturm vor der ruhe. ein freund sagte zu mir: „weltschmerz“. und ich glaubte, weltschmerz wäre was für (post)adoleszente sturmunddrängler … sei es, was es ist – auf jeden fall teil dessen, was mich umtreibt, morgens wachliegen und abends mit mühe einschlafen lässt. gedanken eben … die furcht vor dem und die hoffnung auf das, was kommen wird. eines tages werden wir sehen und erkennen … bis dahin kämpfen und vielleicht lernen, was gnade ist. ein samstagabend, auf seine art wertvoll, würde ich sagen. gute nacht allerseits.

mal anders

reden, kein großes geheimnis, reden ist so etwas wie eine lebensader. die information dabei ist eine sache, eine wichtige sache. sie fließt von a nach b und von b nach a. sucht sich ihren weg, verändert sich, wird verschulzundthunt, missverstanden, gerade gerückt, manchmal erklärt, neu gesehen, gehört … reden, so viel mehr geschieht eben. und vor allem wächst in uns so viel mehr als unser eigenes wissen. es enststeht gemeinsames, neues … und die, die nicht mitreden verstehen nicht was geschieht, erleben nicht das neue, das geschieht. werden nicht, sondern bleiben … gute nacht allerseits!

apfelschorle – gut & günstig … und mit pfand!

diese pet-pfand-flaschen haben es so richtig in sich. man kann doch kaum glauben, welche hochprodukte moderner verpackungsmitteltechnik die masse der – die durstigen beglückenden – braumeister goldgelber erfrischungsgetränke zur verfügung haben. unkaputtbar, den inhalt in ansprechende form bringend und sowas von instabil, dass sich das ding so gar nicht eignet, es jemandem mal kräftig über die rübe zu ziehen. leider! denn das täte ich nur allzu gerne – aus gegebenem anlass. solcherart sind die großen momente des anbrechenden feierabends: nen kräftigen schluck vom apfelschorle, süßer genuss, langer zug aus der flasche, absetzen, und dann: flopp …. die flasche springt – der dramturgie halber onomatopoetisch untermalt – in ihre normalform zurück, und meine tastatur macht bekanntschaft mit dem klebrigen nass (gelegentlich stimmt mich der aufdruck „ohne zuckersatz“ recht nachdenklich), das doch die flasche in sich halten sollte. „spaß im glas“ war eben gestern. und weil ich eigentümer einer wunderschön schwarzen und modernen funktastatur bin, kann ich sie ja nicht – dem standard-tastatur-fachkundigen rat eines bekannten folgend – einfach in die spülmaschine stellen. da fällt mir auf: hart ist sie allemal. das bringt mich unvermittelt auf eine idee … sorry, muss schnell nochmal weg. pfand zurück bringen … und zwar direkt zum hersteller.
gute nacht allerseits!